B 191 Ersatzneubau der Brücke über die Löcknitz bei Dömitz
Projektbeschreibung
Die alte Brücke befindet sich rund zwei Kilometer nordwestlich von Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und überführt die Bundesstraße 191 über das Gewässer Löcknitz. Das Bauwerk besteht aus zwei Teilbauwerken: aus der Straßenbrücke und aus einer später angebauten Radwegbrücke.
Anlass des Ersatzneubaus ist der Bauwerkszustand der Straßenbrücke mit einer Zustandsnote von 3,4. Über- und Unterbauten weisen zahlreiche Schäden auf, welche die Standsicherheit und die Verkehrssicherheit des Bauwerks beeinträchtigen. Die Dauerhaftigkeit des Bauwerks ist nicht mehr gegeben.
Durch die erheblich zugenommene Verkehrsbelastung, insbesondere des Schwerlastverkehrs, ist die Tragfähigkeit des vorhandenen Bauwerkes nicht mehr ausreichend. Die vorhandene Breite des Bauwerkes bietet zudem keinen ausreichenden Platz für Schutzeinrichtungen.
Umfang
Das neue Brückenbauwerk ist ein flach gegründeter Spannbeton-Dreifeld-Plattenbalken auf Kastenwiderlagern mit Parallelflügeln mit einer Gesamtstützweite von 64,30 Meter. Die Einzelstützweiten betragen 20,305 Meter, 23,555 Meter und 20,438 Meter. Die kleinste lichte Höhe beträgt 2,27 Meter. Der Spannbetonüberbau hat eine Konstruktionshöhe von 1,30 Meter. Die Breite zwischen den Geländern beträgt 13,30 Meter. Die B 191 wird mit einer Fahrbahnbreite von 8,00 Meter und einem straßenbegleitenden Radweg (Breite 2,50 Meter) auf einer Länge von 611 Meter ausgebaut.
Projektbilder

Der Brückenstandort befindet sich rund zwei Kilometer nordwestlich von Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und überführt die Bundesstraße 191 über das Gewässer Löcknitz.
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Die Arbeiten haben im November 2021 begonnen.
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Einbau der Bewehrung für die Brückenpfeiler: Mit einem Kran werden die dünnen, langen Eisenstäbe angehoben ...
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... Bauarbeiter haben die Stäbe zuvor sicher befestigt ...
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... und helfen anschließend beim Einlassen in die Baugrube ...
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... in der Baugrube verlegen Bauarbeiter die Bewehrung zur Verstärkung des Betons. Anschließend werden die Eisenstäbe mit Beton begossen.
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Die Fertigstellung der ersten Brückenpfeiler erfolgte im Mai 2022.
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Mit den Schalarbeiten für den Überbau wurde Ende Oktober begonnen.
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Die Spannglieder des Überbaues wurden Anfang Dezember verlegt. Bis Mitte Dezember werden die Bewehrungsarbeiten für den Überbau andauern. Anschließend erfolgt die Betonage des Überbaues.
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Vor der Betonage im Dezember 2022: Aufgrund der niedrigen Temperaturen wurde die Schalung einschließlich Bewehrung mit großen Heißluftgebläsen erwärmt und abgedeckt, um die Schalung schnee- und eisfrei zu halten.
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Die Betonage im Dezember 2022 erfolgte mit vorgewärmtem Beton, der beim Einbau circa zehn Grad Celsius warm war…
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... anschließend wurde der vergossene Beton mit riesigen Planen und Kälteschutzmatten abgedeckt, um optimale Bedingungen für die Erhärtung des Betons zu schaffen.
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Die vorhandene Brücke wurde im Jahr 1970 als massive Fünf-Feld-Brücke gebaut.
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Die Über- und Unterbauten der bestehenden Brücke wiesen zuletzt zahlreiche Schäden auf.
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Das neue Brückenbauwerk ist ein flach gegründeter Spannbeton-Dreifeld-Plattenbalken auf Kastenwiderlagern mit Parallelflügeln.
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Daten und Fakten
- Länge: 611 Meter
- Baubeginn: November 2021
- Baukosten: circa 6 Millionen Euro
- Kostenträger: Bundesrepublik Deutschland
- Querschnitt Fahrbahn: 8,00 Meter
- Querschnitt Radweg: 2,50 Meter
- Bauzeit: voraussichtlich 24 Monate
Projektstand
- Fertigstellung des Überbaus / Dezember 2022 (Pressemitteilung vom 23. Dezember 2022)
- Fertigstellung Brückenwiderlager Achse 10 und 40 / September 2022
- Fertigstellung Brückenpfeiler Achse 20 und 30 / Mai 2022
- Baubeginn / November 2021 (Pressemitteilung vom 29. November 2022)
- Ausschreibung / August 2021
- Fertigstellung und Genehmigung Bauentwurf / 2020
Örtlichkeiten
Der Brückenstandort liegt zwischen Dannenberg und Neu Kaliß nordwestlich von Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Die Löcknitz ist ein Gewässer 1. Ordnung.
Wichtigkeit
Das vorhandene Bauwerk wurde 1970 als massive Fünf-Feld-Brücke errichtet. Die letzte Hauptprüfung ergab eine Zustandsnote von 3,4. Die Standsicherheit und Verkehrssicherheit sind beeinträchtigt. Die Dauerhaftigkeit des Bauwerks ist nicht mehr gegeben. Über- und Unterbau weisen zahlreiche Schäden auf. Insbesondere sind hier Durchfeuchtungen, starke Rissbildungen, Ausblühungen und Betonabplatzungen mit freiliegender Bewehrung zu nennen.
Besonderheiten
Der geplante Neubau liegt westlich der bestehenden Brücke. Die bauzeitliche Verkehrsführung läuft über das Bestandsbauwerk. Somit kann auf den Bau einer aufwendigen Behelfsbrücke mit hohen, nur bauzeitlich zu erstellenden Straßendämmen verzichtet werden.
Ausstattung
Die neue Brücke erhält beidseitig ein Füllstabgeländer aus Stahl mit Drahtseil im Handlauf. Die Geländer-Höhen betragen 1,30 Meter. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit werden auf beiden Seiten der Brücke Schutzeinrichtungen installiert (sogenannte Fahrzeugrückhaltesysteme; sie dienen dazu, von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge und deren Insassen sowie andere Verkehrsteilnehmer vor abkommenden Fahrzeugen zu schützen).