B 198 Neubau Ortsumgehung Mirow
Die Ortsumgehung Mirow wird den Verkehr auf der Bundesstraße B 198 künftig südwestlich um die Stadt Mirow herumführen. Dadurch werden der Durchfahrtsverkehr und damit der Lärm und die Schadstoffbelastung in der Stadt verringert. Die Ortsumgehung ist auch ein Beitrag zur Verkehrssicherheit in der Stadt.
Die neue Umgehungsstraße hat eine Gesamtlänge von rund 8,3 Kilometern. Als Querschnitt für die Straße ist ein zweistreifiger Neubau mit einer Straßenbreite von acht Metern vorgesehen. Es gibt insgesamt neun Brückenbauwerke. Das größte Bauwerk hat eine lichte Weite von circa 73 Metern und führt über die Müritz-Havel-Wasserstraße.
Projektbilder

Am 26. März 2025 erfolgt feierlich der erste Spatenstich für die Ortsumgehung Mirow im Zuge der Bundesstraße B 198. Im Bild (v.l.n.r.): Torsten Koplin, Landtagsabgeordneter, Henry Tesch, Bürgermeister von Mirow, Dr. Wolgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, und Frank Süsser aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
© Wirtschaftsministerium M-V
Hier wird die künftige Ortsumgehungstrasse beginnen: Blick auf den Bauanfang an der Bundesstraße 198 aus Richtung Autobahn A 19 kommend vor dem Ortseingang Mirow im Februar 2025.
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Die künftige Ortsumgehung wird vom Bauanfang in Richtung Lärzer Straße fortgesetzt (Foto: Februar 2025).
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An der Lärzer Straße finden im Februar 2025 vorbereitende Bauarbeiten statt.
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Die künftige Ortsumgehungstrasse führt von der Lärzer Straße weiter in Richtung Landesstraße 25 bei Starsow am Schulzensee vorbei.
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Blick von der Landesstraße 25 bei Starsow in Richtung Müritz-Havel-Wasserstraße bei der Hohen Brücke im Februar 2025.
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In der Nähe der Hohen Brücke führt die künftige Ortsumgehung über die Müritz-Havel-Wasserstraße.
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Von der Müritz-Havel-Wasserstraße geht die Ortsumgehung weiter in Richtung Kreisstraße MSE 20 zwischen Mirow und Peetsch (Foto: Februar 2025).
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Blick über die Kreisstraße MSE 20 in Richtung Bauende der Ortsumgehung im Februar 2025.
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Hier wird die künftige Ortsumgehungstrasse auf die Bundesstraße 198 einmünden: Hinter dem Ortsausgang Mirow in Richtung Neustrelitz (Foto: Februar 2025).
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Die Ortsdurchfahrt Mirow im Februar 2025. Die vorhandene Bundesstraße 198 führt direkt durch den Stadtkern von Mirow. Der kurvige Streckenverlauf ist durch eine Vielzahl von Kreuzungen und Grundstückszufahrten gekennzeichnet.
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Projektbeschreibung
Die vorhandene Bundesstraße 198 führt direkt durch den Stadtkern von Mirow. Der kurvige Streckenverlauf ist durch eine Vielzahl von Kreuzungen und Grundstückszufahrten gekennzeichnet. Durch die hohe Fahrzeug-Belegung leidet die Wohn- und Aufenthaltsqualität der Stadt.
Die städtebauliche Situation steht im Widerspruch zur maßgebenden Funktion einer Bundesstraße. Ihrer eigentlichen Funktion, der Verbindung von Ober- und Mittelzentren kann sie nur bedingt gerecht werden. Durch das Halten von Fahrzeugen (Lieferverkehr) und das Abbiegen der Fahrzeuge auf die Grundstücke wird der Verkehr auf der Bundesstraße behindert.
Das hohe Schwerverkehrsaufkommen mit seinen negativen Begleiterscheinungen (Lärm, Erschütterungen, Schadstoffausstoß) führt im Bereich der Ortsdurchfahrt zur Unverträglichkeit mit der eigentlichen Rolle des Zentrums. Aufgrund der engen Platzverhältnisse können weiterhin Radfahrer nicht auf separaten Nebenanlagen geführt werden.
Die B 198 weist in der Prognose 2030 ein Gesamtverkehrsaufkommen von bis zu 8.490 Fahrzeugen pro Tag im Stadtzentrum auf. Der Schwerverkehrsanteil im Jahre 2030 wird mit bis zu 970 Fahrzeugen pro Tag prognostiziert. Dadurch wird die derzeitige Verkehrssituation weiter verschärft, wodurch der Bau der Ortsumgehung als dringend geboten anzusehen ist.
Die Planunterlagen teilen sich in einen Süd- und einen Westabschnitt. Gemeinsamer Verknüpfungspunkt der Abschnitte ist die Kreuzung mit der Landesstraße 25 zwischen Mirow und Starsow. Bestandteil der Planungen sind insgesamt neun Brückenbauwerke (vier im Süd- und fünf im Westabschnitt). Das größte Bauwerk über die Müritz-Havel-Wasserstraße wird eine lichte Weite von rund 73 Meter haben. Neben den Ortsanschlüssen westlich und östlich von Mirow erhält die Ortsumgehung zwei weitere plangleiche Knotenpunkte an der L 25 und der Kreisstraße MSE 20.
Auf einer Länge von circa 900 Metern sind in der Starsowniederung baugrundverbessernde Maßnahmen geplant. Der anstehende nicht tragfähige Boden soll durch das Aufbringen einer Vorbelastungsschüttung inklusive Vertikaldrainagen vorkonsolidiert werden. Weiterer Bestandteil der Planungen sind umfangreiche umweltfachliche Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen, welche trassennah und trassenfern durchgeführt werden.
Projektstand
- November 2025: Beginn vorbereitende Arbeiten für Brückenbau über Müritz-Havel-Wasserstraße im Bereich Hohe Brücke
- Oktober 2025: Beginn Rodungsarbeiten für Baufeldfreimachung auf der geplanten Trasse
- September 2025: Abschluss Kampfmittelberäumung
- August 2025: Aufstellen von Schutzzäunen für Reptilien und Amphibien auf freien Flächen
- Juni 2025: Baubeginn Brückenbauwerke über Kreisstraße MSE 18 zwischen Mirow und Lärz sowie einem parallel verlaufenden Graben / Fertigstellung und Inbetriebnahme Umfahrung für Brückenbau
- 26. März 2025: Feierlicher Spatenstich
- Februar 2025: Beginn bauvorbereitende Maßnahmen, wie Bauvermessung, Fällarbeiten, Denkmalschutz und Munitionsbergung
- Dezember 2024: Vergabe der ersten Leistungen für den Bau der Ortsumgehung Mirow
- 29. Oktober 2024: Bund stellt Finanzmittel für den Bau der Ortsumgehung bereit. Damit liegen die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für den Start der Ausschreibungen vor.
- 19. März 2024: Mehrjähriges Klageverfahren endet vor OVG Greifswald mit Vergleich. Damit besteht vollziehbares Baurecht für die Ortsumgehung Mirow. Bauvorbereitende Planungen laufen.
Übersichtskarten
Daten und Fakten
- Länge: 8,3 Kilometer
- Querschnitt: Zweistreifiger Neubau (Regelquerschnitt 11 Meter inklusive Bankett)
- Baukosten: 58,6 Millionen Euro
- Kostenträger: Bund
- Baubeginn: November 2024
- Bauzeit: voraussichtlich fünf Jahre
Pressemitteilungen
- Pressemitteilung vom 2. Oktober 2025
B 198: Vorbereitung für weiteren Brückenbau bei Mirow beginnt - Pressemitteilung vom 20. Mai 2025
B 198: Erste Brücke für Ortsumgehung Mirow entsteht - Pressemitteilung vom 26. März 2025
Erster Spatenstich Ortsumgehung Mirow - Pressemitteilung vom 19. Februar 2025
Feierlicher Spatenstich für die Ortsumgehung Mirow am 26. März 2025 - Pressemitteilung vom 01. November 2024
B 198: Bund stellt Mittel für Ortsumgehung Mirow zur Verfügung - Pressemitteilung vom 20. März 2024
B 198: Baurecht für Ortsumgehung Mirow - Pressemitteilung vom 30. Juni 2023
Rechtsbehelfsfrist für das Planfeststellungsverfahren der Ortsumgehung Mirow-West abgelaufen - Pressemitteilung vom 28. April 2023
Planfeststellungsbeschluss zu Mirow-West wird veröffentlicht - Pressemitteilung vom 24. August 2022
Planänderungsbeschluss zur Ortsumgehung Mirow-Süd
Verkehrsbeeinflussungen in der Bauzeit
An den Verknüpfungspunkten der Ortsumgehung mit dem vorhandenen Straßennetz (B 198, L 25, MSE 18, MSE 20) wird es aufgrund der Bauarbeiten zu Verkehrsraumeinschränkungen kommen. Überwiegend werden diese in halbseitiger Bauweise mit Ampel-Regelung stattfinden. Kurzzeitige Vollsperrungen mit Umleitung sind aufgrund der Bautechnologie möglich und werden vorher mit allen Beteiligten abgestimmt sowie durch eine Pressemitteilung angekündigt.
Örtlichkeiten
Die Stadt Mirow ist ein Grundzentrum im Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte, im südlichen Teil des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die Ortsumgehung wird süd-westlich von Mirow verlaufen und erhält Anbindungen zur Landesstraße 25 zwischen Mirow und Starsow sowie zur Kreisstraße MSE 20 zwischen Mirow und Peetsch.
Wichtigkeit
Die Bundesstraße 198 verläuft in Mecklenburg-Vorpommern in Ost-West-Richtung, von der B 103 bei Plau am See bis zur Landesgrenze M-V/Brandenburg bei Woldegk (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Mit den Netzverknüpfungen zur B 103 bei Plau am See (Landkreis Ludwigslust-Parchim), zur B 96 bei Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) und zur B 104 bei Woldegk sowie zur Bundesautobahn 19 bei Röbel/Müritz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ist sie von wesentlicher Funktion für Güterkraftverkehre. Sie fungiert weiterhin als wichtige Transitachse für internationale Verkehre zwischen Polen und der Metropolregion Hamburg.
Die Ortsumgehung Mirow, als zukünftiger Bestandteil dieser Streckenverbindung, ist ein „laufendes und fest disponiertes“ Vorhaben des Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP). Wesentliche Projektziele sind die Verkürzung der Reisezeiten, die Entlastung der Ortsdurchfahrt Mirow und die damit einhergehende Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Nach dem Bau der Umgehung wird die Ortsdurchfahrt Mirow um circa 50 Prozent entlastet, wodurch auch die Verkehrssicherheit und die Attraktivität des Ortes gesteigert werden. Mit der Bedarfsplanmaßnahme B 189n Wittstock – Mirow bildet die Ortsumgehung Mirow zukünftig die Verknüpfung in Richtung Südwesten.
Ausstattung
Die Ortsumgehung wird mit Schutzplanken ausgestattet und erhält einen plangleichen lichtsignalisierten Knotenpunkt mit der Landesstraße 25. Aus Artenschutzgründen werden in Teilbereichen Irritations- und Kollisionsschutzwände installiert.
Weitere Projekte im Zusammenhang
Neubau der B189n Wittstock – Mirow, vordringlicher Bedarf gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP).