So arbeitet unser Winterdienst

Ein orangenes Fahrzeug ist auf einer schneebedeckten Straße in einem Wald unterwegs und schiebt mit einem Pflug den Schnee zur Seite.Details anzeigen
Ein orangenes Fahrzeug ist auf einer schneebedeckten Straße in einem Wald unterwegs und schiebt mit einem Pflug den Schnee zur Seite.

Die Einsätze der Straßenmeistereien beginnen morgens ab 3 Uhr, um einsetzende Glätte, Schnee oder Reif zu beseitigen.

Die Einsätze der Straßenmeistereien beginnen morgens ab 3 Uhr, um einsetzende Glätte, Schnee oder Reif zu beseitigen.

Mehr als 550 Straßenwärterinnen und Straßenwärter sind in den Straßenmeistereien des Landes Jahr für Jahr im Einsatz und sichern den Winterdienst ab. Sie sorgen nach besten Kräften dafür, dass autobahnähnliche Straßen, wie der Rügenzubringer B 96 und der Westanbinder Rostock B 103, rund um die Uhr befahrbar bleiben.

Für andere wichtige Straßen des überörtlichen Verkehrs soll die Befahrbarkeit zwischen 6 und 22 Uhr gewährleistet werden. So sieht es das bundesweit gültige „Anforderungsniveau Winterdienst“ vor. Die Einsätze der Straßenmeistereien beginnen deshalb bereits morgens ab 3 Uhr, um einsetzende Glätte, Schnee oder Reif vor dem Beginn des Berufsverkehrs beseitigen zu können.

Der Winterdienst kann jedoch nicht absichern, dass die Straßen komplett schnee- und eisfrei sind. Jede Verkehrsteilnehmerin und jeder Verkehrsteilnehmer muss deshalb im Winter mit Glätte rechnen und sollte seine Fahrweise darauf einstellen.

Grundlagen

  • Wichtige Straßen für den überörtlichen Verkehr sollen von 6 bis 22 Uhr befahrbar sein; Streckenabschnitte, die im Zusammenhang mit dem Bundesautobahn-Netz eine herausragende Verkehrsfunktion erfüllen, 24 Stunden täglich. So sieht es das bundesweit gültige „Anforderungsniveau Winterdienst“ vor.
  • Befahrbarkeit schließt ein, dass mit Behinderungen beziehungsweise stellenweise auch mit einer geschlossenen Schneedecke auf den Straßen gerechnet werden muss.
  • Eine Garantie oder gar ein Recht auf geräumte und rutschsichere Fahrbahnen gibt es nicht. Im Bundesfernstraßengesetz heißt es dazu: „Die Träger der Straßenbaulast sollen nach besten Kräften ... die Bundesfernstraßen bei Schnee und Eisglätte räumen und streuen.“
  • Bei der Planung der Winterdienstrouten müssen Prioritäten und zeitliche Vorgaben berücksichtigt werden. Stark frequentierte Straßen und besondere Gefahrenpunkte, wie gefährliche Steigungs- oder Gefällestrecken oder durch Verwehungen gefährdete Abschnitte, haben Vorrang im Winterdienst.
  • Auch die Umleitungsstrecken für Autobahnen (Bundes- und Landesstraßen) haben eine hohe Priorität.

Vorbereitung

Ein Mann trägt eine Kapuze und spricht in ein Funkgerät. Im Hintergrund fahren orangene Fahrzeuge mit Schneepflügen auf einer großen Fahrbahn, auf der Kegel stehen.Details anzeigen
Ein Mann trägt eine Kapuze und spricht in ein Funkgerät. Im Hintergrund fahren orangene Fahrzeuge mit Schneepflügen auf einer großen Fahrbahn, auf der Kegel stehen.

Vor Saisonbeginn absolvieren die Straßenmeistereien ein Fahrsicherheitstraining.

Vor Saisonbeginn absolvieren die Straßenmeistereien ein Fahrsicherheitstraining.

Ab Oktober eines jeden Jahres bereiten sich die 25 Straßenmeistereien der Straßenbauämter Neustrelitz, Schwerin und Stralsund auf die anstehende Winterdienstsaison vor. Die Schichtpläne werden festgelegt, die Einsatzgeräte überprüft und das Streugut eingelagert. 

Auch wird regelmäßig ein Fahrsicherheitstraining auf dem alten Militärflughafen in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) durchgeführt. Die Einsatzkräfte proben hier unter anderem das Fahren mit einem vollbeladenen und ausgerüsteten Räumfahrzeug auf glatter und trockener Fahrbahn („Elchtest“) und das absolvieren eines Rangierparcours.

Bis Ende November wird die gesamte Lagerkapazität von 24.470 Tonnen Streugut in den 25 Straßenmeistereien voll ausgeschöpft. Die Wintersaison läuft offiziell vom 1. November bis 30. April.

Einsatzplanung

Die Straßenmeistereien stellen im Vorfeld zum Winter Rufbereitschaftspläne im Schichtbetrieb auf. Von November bis April – im Bedarfsfall auch schon früher oder später – nutzen sie die Wettervorhersagen- und Prognosen des Deutschen Wetterdienstes, um die Einsätze zu planen.

Deutet sich nach den Wettervorhersagen eine winterliche Lage außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeiten an, wird die Rufbereitschaft eingesetzt. Ziel ist, dass die Befahrbarkeit der wichtigen Straßen für den überörtlichen Verkehr zwischen 6 bis 22 Uhr und auf Streckenabschnitten, die im Zusammenhang mit dem Autobahnnetz eine herausragende Verkehrsfunktion erfüllen, 24 Stunden täglich gewährleistet ist.

Wetterdienst

Die Straßenmeistereien nutzen das Straßenzustands- und Wetter-Informationssystem (SWIS) des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Dieser sendet regionale Prognosen und Wetterwarnungen. 45 Glättemeldeanlagen im Straßennetz Mecklenburg-Vorpommerns liefern zudem zusätzliche Daten (wie Untergrund- und Lufttemperatur sowie Luft- und Fahrbahnfeuchte). Anhand dieser Informationen und der in den Meistereien vorliegenden Erfahrungen können die Einsätze in den Meistereien gezielt geplant werden, um möglichst präventiv zu handeln.

Streustoff-Technologie

Ein gelber Radlader steht vor einer großen Holzhalle und füllt Salz auf ein orangenes Räumfahrzeug.Details anzeigen
Ein gelber Radlader steht vor einer großen Holzhalle und füllt Salz auf ein orangenes Räumfahrzeug.

Bei Bedarf kann jederzeit Streugut nachbestellt werden.

Bei Bedarf kann jederzeit Streugut nachbestellt werden.

Der Winterdienst und die Streustofftechnologie sind in Mecklenburg-Vorpommern grundsätzlich auf die Feuchtsalz-Streuung 30 (FS 30) ausgelegt. Beim FS 30 wird das Natriumchlorid (NaCl) beim Streuvorgang auf dem Streustoffverteiler mit einer Salzlösung im Massenverhältnis von 7:3 angefeuchtet und verstreut.

Auf diese Weise werden Streuverluste vermieden und das Streubild verbessert. Denn das angefeuchtete Streusalz verteilt sich gleichmäßig, haftet sehr gut und erzielt schon bei kleiner Menge eine große Tauwirkung.

Pro Quadratmeter ist damit nur noch etwa ein Teelöffel Salz notwendig.

Zahlen und Fakten

Rund 24.470 Tonnen beträgt die gesamte Lagerkapazität für Streugut in den 25 Straßenmeistereien der Straßenbauämter Neustrelitz, Schwerin und Stralsund. Im Laufe des Winterbetriebes kann bei entsprechendem Bedarf Streugut jederzeit nachbestellt werden.

Mehr als 1.900 Kilometer Bundesstraßen und circa 3.300 Kilometer Landesstraßen werden durch die Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommern im Winterdienst betreut. Hinzu kommen aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung weitere rund 1.250 Kilometer Kreisstraßen.

354 Fahrzeuge stehen für den Winterdienst insgesamt zur Verfügung.

Fast 120 Kilometer Schneezäune stehen bereit, um die Straßen und Radwege vor Schneeverwehungen zu schützen.

Durchschnittlich 80 Einsatztage haben die Straßenmeistereien des Landes in der Saison 2021/22 im Winterdienst absolviert. Die Straßen sind dabei gestreut beziehungsweise ebenso geräumt worden. Dabei sind rund 19.570 Tonnen Salz auf Bundes-, Landes- und anteilig auf Kreisstraßen eingesetzt worden.